Die bekannte BMI (Body Mass Index) Rechnung hinterlässt viel Raum für Diskussionen. Angefangen als allgemeine Richtlinie für gesundes Gewicht, ist dieser heute für viele das „A und O“. Aber der tatsächliche Wert der BMI Berechnung ist etwas, was nur generell verstanden werden sollte, und nicht wörtlich. Ein sehr guter Grund dafür ist, dass der gesamte Körper, inklusive Fett und Muskeln, nicht individuell berechnet ist, sondern „nur“ das allgemeine Verhältnis des Körpers zu seiner Höhe kalkuliert.
Was ist mit dem Fett?
Fett wiegt, Masse für Masse, viel weniger als Muskeln und gleichzeitig verbraucht es mehr Platz in Relation zu seinem Gewicht. Ein trainierter oder muskulärer Mensch von 60 Kg Gewicht ist viel schlanker als ein fettleibiger Mensch mit 60 Kg Gewicht, und hierin liegt das Problem.
Der BMI für diese beiden Typen, also muskulärer Mensch und der untrainierte, fettleibige, wird zu demselben Ergebnis berechnen, weil die BMI-Kalkulation keine Acht darauf nimmt, ob das Gewicht aus Muskeln oder Fett sich ergibt, sondern nur das gesamte Gewicht und die Höhe in Betracht zieht. Es ist deswegen möglich, einen gesunden BMI-Wert zu haben, aber trotzdem zu viel ungesunden Fettanteil mit sich herum zu tragen. Da die BMI-Kalkulation auch Knochengröße und -dichte nicht beachtet, gilt dies dann besonders für Menschen mit niedriger Muskelmasse und kleiner Skeletgröße, zum Beispiel eine untrainierte Frau mit fein gebauten Knochen.
Denk hier an den visuellen Unterschied in Masse zwischen 250 Gramm Butter und 250 Gram magerem Schweinefleisch (oder was du sonst gerne isst ;)) und auch dazu, denk an die unterschiedlichen Texturen.
Dies ist ein Grund wieso, nach dem Start eines Fitness- oder Trainingsprogramm, die Jeanshose nicht so viel wie vorher kneift, obwohl das Gewicht sich an sich nicht deutlich verändert hat. In Wirklichkeit ist aber der Fettanteil gesunken, während die Muskelmasse mehr geworden ist, ja, manchmal kann man auch etwas mehr wiegen, aber trotzdem um einige Zentimeter Umfang schlanker geworden sein.
Wie kriegen wir ein besseres Ergebnis?
Mit der BMI-Rechnung allein ist es einfach nicht möglich, ein besseres Ergebnis zu bekommen. Hier kann man sich nur auf seine eigene Einschätzung verlassen, oder die von anderen Menschen, Freunde oder Professionelle. Für diesen Grund, obwohl die BMI-Berechnung ein nützlicher Indikator bleibt, ist es eine gute Idee diesen zusammen mit anderen Berechnungen wie Taille zu Höhe (WHtR) oder Körperfett Kalkulationen zu benutzen. Oder auch zusammen mit der traditionellen Methode mit Messinstrumenten, die die Fettschicht an verschiedenen Körperstellen messen können. Hier lohnt es sich im Fitnessstudio nachzufragen, denn darüber werden diese Bescheid wissen und dich im Detail besser informieren können.
Ein guter Kompromiss
Andenken: das Fett, was an der Außenseite des Körpers zu sehen ist, ist nicht das einzige Fett, das unser Körper enthält. Auch die inneren Organe sind durch eine Fettschicht gepolstert, um Schutz zu bieten und um wichtige körperliche Funktionen zu unterstützen, aber mehr oder weniger Fett als notwendig belastet den Körper und ist ungesund.
Ein guter Kompromiss ist eine Kombination von Berechnungen aus WHtR und BMI zusammen zu machen, mit beiden Berechnungen kann man nützliche Indikatoren ausrechnen, ob der Körper zu viel oder auch zu wenig Fett enthält. Der BMI-Wert liefert eine sehr allgemeine Richtlinie, der WHtR (Taille zu Höhe Verhältnis) kalkuliert, ob die Taillenmessung in einem korrekten Verhältnis und Proportion zur Höhe ist. Noch besser ist, wenn man bei seinem Idealgewicht auch Geschlecht und Alter miteinbezieht.